24.04.2006 
                	Gemeinsame Entschließung von SPD-Parteivorstand und SPD-Parteirates vom 24. April 2006 zur Gesundheitsreform: 
  
   Die große Koalition in Berlin verhandelt über die Finanzierung der 
   Krankenversicherung und Strukturreformen zur Begrenzung der Ausgaben 
   im Gesundheitssektor. Hohe Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an 
   eine nachhaltige und solidarische Reform begleiten die Gespräche. Eine 
   gerechte, solidarische und nachhaltig angelegte Reform kann das 
   Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Politik und die Arbeit der 
   Berliner Koalition von CDU/CSU und SPD stärken. 
  
   Es gibt eine anhaltende und breite Zustimmung der Bevölkerung zu 
   unseren Konzepten einer solidarischen Bürgerversicherung. Das Konzept 
   der Kopfpauschalen der CDU/CSU fiel bei der großen Mehrheit der 
   Wählerinnen und Wähler dagegen durch. Auf dieser Basis kann die SPD 
   selbstbewusst verhandeln. Deshalb fordern wir, dass auch im Rahmen der 
   großen Koalition zentrale Elemente einer solidarischen 
   Bürgerversicherung angestrebt und realisiert werden, vor allem: 
  
   Jede und jeder soll auch künftig im Rahmen der Gesetzlichen 
   Krankenversicherungen das erhalten, was medizinisch notwendig ist. 
  
   Alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich an der solidarischen 
   Finanzierung der Gesundheitsversorgung beteiligen. Dabei sind alle 
   Einkommensarten zu berücksichtigen. 
  
   Der Beitrag jedes Einzelnen soll sich nach seiner finanziellen 
   Leistungsfähigkeit richten. Wer viel verdient, gesund oder jung ist, 
   darf sich nicht der Solidarität in der Krankenversicherung entziehen. 
  
   Wir wollen einen besseren Wettbewerb um gute Versorgungsangebote und 
   keine "Rosinenpickerei". 
  
   Die Qualität der Versorgung muss für alle Bürgerinnen und Bürger im 
   Zentrum stehen. Eine Zwei-Klassen-Medizin, die Einkommensschwache vom 
   Fortschritt in der Medizin ausschließt, kommt für uns nicht in Frage. 
  
   Ein fairer Wettbewerb zwischen gesetzlichen und privaten Kassen und 
   die Erweiterung eines modernisierten Risikoausgleichs sind notwendig. 
  
   Die SPD unterstreicht ihre Position:
  
     * Einkommensunabhängige Kopfpauschalen in jeder Variante, 
     * ein Einfrieren des Arbeitgeberbeitrages und 
     * weitere Leistungsausgrenzungen  
  
   sind als unsolidarisch abzulehnen.                   
  
                   
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