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Reden und Aufsätze
06.09.2006
Lothar Mark spricht bei der Haushaltsdebatte zum Haushalt des Auswärtigen Amtes
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Lothar Mark am 6. September 2006 bei der Einbringung des Haushalts 2007 zum Einzelplan 05 (Auswärtiges Amt) im Plenum des Deutschen Bundestages (Auszug Plenarprotokoll 16/46)


 


Die Rede von Lothar Mark als Video


 


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:


Das Wort hat jetzt der Kollege Lothar Mark von der


SPD-Fraktion.


Lothar Mark (SPD):


Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!


Wir haben bereits heute früh, als es um den Einzelplan


des Bundeskanzleramtes ging, eine außenpolitische Debatte


geführt. Jetzt führen wir erneut eine außenpolitische


Debatte zum Einzelplan des Auswärtigen Amtes.


Ich weise allerdings darauf hin, dass wir uns eigentlich


in der ersten Lesung des Entwurfs des Bundeshaushalts


für das Jahr 2007 befinden.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist richtig!)


Ich bin dem Außenminister sehr dankbar, dass er, wie


zwei weitere Kollegen, den Haushalt angesprochen hat.


Ich denke, das dient der Würdigung der Arbeit derer, die


hierfür die Verantwortung tragen.


Der Haushalt des Auswärtigen Amtes steigt von


2006 auf 2007 um 6 Prozent an. Das macht insgesamt


140 Millionen Euro aus. Davon sind bereits 81 Millionen


Euro für Erhöhungen im Rahmen von VN-Pflichtbeiträgen


reserviert. 34 Millionen Euro mehr als im vorigen


Haushalt hängen mit der EU- und der G-8-Präsidentschaft


zusammen, wobei schon heute abzusehen ist, dass


diese Mittel sehr wahrscheinlich nicht ausreichen werden.


7,5 Millionen Euro der genannten Summe werden für


den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds zur Verfügung


gestellt. Darüber hinaus wurden einige kleinere Positionen


erhöht oder sie sind hinzugekommen, zum Beispiel Mittel


für die Biometrie.


Der Anteil des Haushalts des Auswärtigen Amtes am gesamten


Bundeshaushalt macht nur 0,95 Prozent aus, und dies trotz


wachsender Aufgaben, einer zunehmenden Bedeutung der aus-


wärtigen Politik und der internationalen Wertschätzung; der


Außenminister hat bereits darauf hingewiesen. Es muss das


Ziel sein - darin sind sich zumindest die Haushälter, die für das


Auswärtige Amt zuständig sind, einig - dass wir die 1-Prozent-


Marke erreichen und in nicht allzu ferner Zukunft geringfügig


überschreiten. Die Kosten des Auswärtigen Amtes belaufen


sich pro Kopf der Bevölkerung umgerechnet auf 28.99 ¤. Ich


glaube, dass es nur ganz wenige Haushalte gibt, bei denen der


Pro-Kopf-Betrag so niedrig angesiedelt ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe in allen  


Haushaltsberatungen immer wieder Haushaltswahrheit und


Haushaltsklarheit angemahnt. Ich habe diesbezüglich auch


heute drei Beispiele, die ih ansprechen möchte.


Das erste Beispiel sind die Stabilitätspakte Afghanistan und


Südosteuropa, der eine mit 30 Mio ¤ ausgestattet, der andere


mit 15 Mio ¤, wobei der Haushaltstitel für den Stabilitätspakt


Südosteuropa im Vergleich zu 2006 um 15 Mio ¤ gekürzt wurde


und damit zu niedrig angesetzt ist. Diese beiden


Haushaltstitel sind im BMZ angesiedelt. Wir sind der


Meinung, dass hier ein Transfer der bislang dem Auswärtigen


Amt nur zur Bewirtschaftung zur Verfügung


gestellten Ansätze in den Haushalt des Auswärtigen Amtes


erfolgen müsste, weil auch der politische Zugriff


beim Auswärtigen Amt liegt. Das gehört einfach zur


Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der


CDU/CSU – Markus Löning [FDP]: Transferieren


Sie doch gleich das ganze BMZ ins Auswärtige Amt!)


Das zweite Beispiel ist die Streulage einzelner Positionen


für eine Maßnahme oder einen Empfänger in verschiedenen


Einzelplänen, und da selbst nach derzeitiger


Haushaltsstrukturvorgabe in verschiedenen Titelgruppen


und Titeln. Ich denke, dass dies beim Lesen des Haushaltes


sehr unübersichtlich ist, und rege an, dass man


darüber nachdenkt, dies neu zu ordnen. Ich nenne nur als


Stichwort die Budgetierung.


(Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch]


[SPD])


Ein dritter Hinweis ist, dass verschiedene Fußnoten


und Anmerkungen in den jeweiligen Titeln enthalten


sind, die nicht unbedingt zielführend sind. Ich möchte


hier – man möge mir die Nennung der Zahl verzeihen –


auf den Haushaltstitel 687 17, die Pflege kultureller Beziehungen,


hinweisen. Darin wird, wie auch in vielen anderen


Titeln, zwei Mal auf das Goethe-Institut Bezug genommen.


Das Goethe-Institut kommt aber auf der


gesamten Seite nicht mehr vor, obwohl insgesamt


16 verschiedene Positionen aufgezählt sind.


Kollege Juratovic hat vorhin das Thema Prävention


angesprochen. Ich wollte zu diesem Thema einige Ausführungen


machen. Da aber meine Redezeit etwas geschrumpft


ist, will ich dies beiseite lassen und lediglich


darauf hinweisen, dass wir insgesamt gesehen verstärkt


über Fragestellungen der Prävention nachdenken müssen.


Wir haben uns im Juni dieses Jahres auf die Umsetzung


eines Aktionsplans „Zivile Krisenprävention“ verständigt,


in dem aufgezeigt wird, wie wir mit der Krisenprävention


umgehen sollen. Darin sind so viele


Handlungshinweise enthalten, dass wir das Thema verstärkt


in Angriff nehmen müssen. Wir müssen auch die


vielen kritischen Anmerkungen, die hier immer wieder


gemacht werden, sehr ernst nehmen. Es darf nicht der


Eindruck entstehen, dass die militärische Komponente


an erster Stelle steht. Vielmehr sollten wir zeigen, dass


integrativ gearbeitet wird, um die Probleme in der Welt


zu lösen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem


BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben bereits im Jahr 2006 und für die Folgejahre


den Haushaltstitel für humanitäre Hilfsmaßnahmen


auf 50 Millionen Euro verstetigt. Den Haushaltsansatz


für Maßnahmen des humanitären Minenräumens haben


wir auf 8,4 Millionen Euro festgezurrt. Wir wissen, dass


dies nicht ausreichend ist. Andererseits muss der Haushalt


natürlich auch in diesen Bereichen den Gegebenheiten


angepasst werden.


Ich bin sehr dankbar, dass der Kollege Hörster und


auch der Außenminister in ihren Beiträgen auf die Kulturpolitik


und auf die Bedeutung der Kultur hingewiesen


haben. Ich möchte darauf hinweisen, dass für die


Auslandskulturarbeit im Haushalt 2007 ein Zuwachs von


4,4 Millionen Euro vorgesehen ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der


CDU/CSU)


Die institutionelle Förderung für die allgemeine Auslandskulturarbeit


sinkt in 2007 auf die ursprüngliche Finanzplanung,


da 2006 aus besonderen Gründen eine einmalige


Verstärkung der institutionellen Förderung beim


GI vorgenommen wurde.


Ich will auch darauf hinweisen, dass wir eine Verstetigung


der Mittel für Maßnahmen der politischen Stiftungen


im Ausland durchgeführt haben. Ihre Arbeit muss


immer wieder als segensreich für die Bundesrepublik angesehen


werden. Wir sollten uns hierfür wieder verstärkt


einsetzen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der


FDP sowie des Abg. Winfried Nachtwei


[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Zum Goethe-Institut wäre viel zu sagen; in den letzten


Wochen und Monaten ist in den Medien viel darüber


geschrieben worden. Ich denke, die Kernaufgaben des


Goethe-Instituts sind unbestritten. Die Zielformulierungen


sind klar: Das Goethe-Institut muss zukunftssicher


aufgestellt werden. Die Strukturen des Goethe-Instituts


müssen modernisiert, Synergien in vielfältiger Weise erreicht


werden. Auch eine Erweiterung seiner Finanzbasis


muss erfolgen. Einige Bereiche des Goethe-Instituts


sind Gott sei Dank inzwischen budgetiert. Wir hoffen,


dass diese Prozesse weitergeführt werden


(Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch]


[SPD])


und dass ab 2008 eine Totalbudgetierung des Goethe-Instituts


erfolgt. Meine Forderung war immer, alle Mittlerorganisationen


zu budgetieren,


(Beifall des Abg. Herbert Frankenhauser


[CDU/CSU])


weil dadurch mehr Flexibilität entsteht.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der


CDU/CSU)


Zur Arbeit der weltweit 144 Goethe-Institute insgesamt


kann ich weiter nichts ausführen, weil meine Redezeit


allmählich zu Ende geht.


Ich möchte noch darauf hinweisen, dass wir über die


konzeptionellen Umstrukturierungen hinaus eine


Reform des Auslandsschulwesens ins Auge fassen


müssen. Das Schulwesen insgesamt muss effizienter


gestaltet werden. Mit den 117 Schulen und 364 geförderten


Bildungseinrichtungen erreichen wir immerhin


230 000 Schülerinnen und Schüler. Hier wären der Deutsche


Akademische Austauschdienst, die Alexander-von-


Humboldt-Stiftung, das Deutsche Archäologische Institut


und viele andere Einrichtungen zu erwähnen.


Ich darf einen Satz zur ODA-Quote sagen, weil sie


immer eine große Rolle spielt. Die Maßnahmen, die für


die ODA-Quote angerechnet werden, sind nicht nur


beim BMZ angesiedelt, sondern auch in verschiedenen


anderen Ministerien. Auch das Auswärtige Amt trägt mit


den Mitteln für humanitäre Einsätze seinen Teil dazu


bei.


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms:


Herr Kollege, Sie haben die Zeit schon weit überzogen.


Ich bitte Sie, jetzt zum Schluss zu kommen.


Lothar Mark (SPD):


Ich darf zum Schluss dem Außenminister danken für


seine ausgezeichnete Arbeit, die das Ansehen Deutschlands


weiter hebt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten


der CDU/CSU)


Ich danke dem Haushaltsreferat des AA für die gute Zusammenarbeit.


Ich danke auch allen Mitarbeiterinnen


und Mitarbeitern im Auswärtigen Amt für ihren engagierten


Einsatz weltweit. Schließlich danke ich meinen


Berichterstatterkollegen, insbesondere dem Kollegen


Herbert Frankenhauser, für die faire Verständigungsbereitschaft.


Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten


der CDU/CSU)



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