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Reden und Aufsätze
24.07.2004
Rede von Lothar Mark anläßlich der Eröffnung der Japan-Ausstellung ZEIT DER MORGENRÖTE in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Alfried Wieczorek,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Widder,
sehr geehrter Herr SHIMIZU Yôichi*,
sehr geehrter  Herr YUYAMA Ken'ichi**,
sehr geehrter Herr KODAKI Tôru***,
sehr geehrter Herr MACHIDA Akira****,
sehr geehrter Herr Sievernich******,

auch i
ch darf Sie - wie schon meine Vorredner - sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Zeit der Morgenröte“ hier in den Reiss-Engelhorn-Museen begrüßen. Ich fühle mich geehrt und bin dankbar, dass ich diese heute mit eröffnen und als ehemaliger Mannheimer Kulturbürgermeister sowie als Berichterstatter für das  Auswärtige Amt im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ein paar einleitende Worte sprechen darf. Gerne überbringe ich Ihnen auch die Grüße von Bundeskanzler Schröder und Kulturstaatsministerin Dr. Weiss, verbunden mit deren Dank an die japanische Regierung und die japanischen Museen sowie an die Reiss-Engelhorn-Museen.

Deutsche Auswärtige Kulturpolitik


Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) bildet eine der drei Säulen der deutschen Außenpolitik und kennzeichnet Deutschland als Kulturstaat im Dialog mit der internationalen Gemeinschaft der Staaten. Sie ist ein Baustein für die Verbindung zu anderen Kulturen und Ländern, für Konfliktprävention und Schaffung einer Kultur des Dialogs, weiterhin leistet sie einen großen Beitrag zur Wahrung und Förderung der deutschen Interessen im Ausland.


Wesentliche Bereiche der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik sind neben der Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft die Arbeit der politischen Stiftungen, die Förderung der deutschen Sprache im Ausland, die Förderung des Jugendaustauschs sowie der Austausch von Musik, Literatur und Kunst mit dem Ausland.

A
uswärtige Kulturpolitik ist mehr als die bloße Repräsentanz Deutschlands im Ausland und auch mehr als Standortsicherung. Sie ist vor allem Sprach- und Kulturvermittlung. Die AKBP gewinnt in einer immer enger zusammenwachsenden Welt vor allem als Bestandteil eines interkulturellen Dialogs an Bedeutung und unterstützt damit Menschenrechte und Demokratie. Hervorzuheben ist dabei, dass Investitionen in die Kultur nicht als Subventionen betrachtet werden könne, wie dies durch die Anwendung der sog. Koch-Steinbrück-Kürzungen auch auf den Haushalt des Auswärtigen Amtes suggeriert werden sollte. Sie ist im Gegenteil als lohnende Investition in die Zukunft zu betrachten, oder anders ausgedrückt: Ausgaben für die Auswärtige Kulturpolitik sind grundsätzlich lohnenswerte Investitionen, auch wenn der Erfolg nicht sofort in Euro bezifferbar ist. 

Deutsch-Japanische Beziehungen

D
ie deutsch-japanischen Beziehungen können bis in die Zeit um 1600 zurückverfolgt werden. Schon sehr lange lernen beide Länder voneinander und stehen in enger Kooperation und im Wissensaustausch in den Bereichen Recht, Wissenschaft und Künste. Auch nach schweren Kriegsjahren kamen beide Länder immer wieder aufeinander zu und ließen die diplomatischen Beziehungen nie völlig abreißen. Japan und Deutschland unterhalten als weltweit führende Industrienationen, welche die gemeinsamen Grundwerte Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit teilen sowie der internationalen Zusammenarbeit große Bedeutung beimessen, in vielfältigen internationalen Bereichen sehr enge und äußerst kooperative Beziehungen, die von tiefer gegenseitiger Achtung und Freundschaft geprägt sind.

Neben den Kontakten auf Regierungs- und Wirtschaftsebene besteht das 1993 ins Leben gerufene „Deutsch-Japanische Dialogforum“, das sich aus führenden Vertretern von Politik, Wirtschaft und Medien beider Länder zusammen setzt und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Kulturbeziehungen beiträgt. In diesem Zusammenhang ist das 1987 gegründete „Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin“ zu nennen, das als Begegnungsforum von beiden Regierungen unterstützt wird und somit die bilateralen Beziehungen immer wieder auf neue Entwicklungsstufen befördert. Zwischen Deutschland und Japan besteht bereits seit langem ein traditionelles Netz von kulturellen Beziehungen, welche zum Beispiel im gegenseitigen Austausch der Medien zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und im Austausch von Nachwuchsjournalisten deutlich werden.

Japan ist nicht nur der wichtigste Wirtschafts- und Handelspartner Deutschlands in Asien, als G8-Mitglied ist Japan darüber hinaus bei der Lösung der großen internationalen Aufgaben und Probleme ein wichtiger außenpolitischer Partner Deutschlands. Doch in Bezug auf die mit Freude zu eröffnende Ausstellung ist der gemeinsame kulturelle Austausch zwischen Japan und Deutschland hervorzuheben, der trotz der großen Entfernung zwischen beiden Ländern intensiv und vielseitig ist. Japan ist eine eigenständige Weltkulturnation mit einer über mehrere 1000 Jahre kontinuierlichen Tradition, in der Kultur und Bildung eine hohe Wertschätzung erfahren.

D
as kulturelle Leben Japans ist gekennzeichnet durch seine große Vielfalt und steht auf hohem Niveau. Die japanische Archäologie mit ihren Forschungen zählt zu den modernsten ihrer Art in der Welt und hat nach dem 2.Weltkrieg in Zehntausenden von Ausgrabungen mit unzähligen Objekten eine beispiellose Erfolgsgeschichte aufzuweisen.

Zeit der Morgenröte

Die hier gezeigte Ausstellung bietet dem Publikum Gelegenheit, mit den Ursprüngen und den einzigartigen Facetten der alten Geschichte Japans in Berührung zu kommen. Sie zählt neben der im vorigen Jahr in Bonn gezeigten Schau „Japans Schönheit, Japans Seele - Meisterwerke aus dem Tokyo National Museum“ zu den herausragenden Großereignissen im Rahmen der deutsch-japanischen Kulturbegegnungen. Unter dem Motto „Japan in Deutschland“ haben diese Begegnungen im letzten Jahr begonnen und werden 2005/2006 mit einer besonderen Präsentation Deutschlands in Japan ihren Ausklang finden. Im Rahmen der Ausstellung sollen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Mannheim, des Rhein-Neckar-Dreiecks, Deutschlands und Europas kulturell an Japan herangeführt werden, soll eine Belebung, Aktualisierung und Neuverankerung des Japanbildes in Deutschland bewirkt werden, der kulturelle Austausch zwischen Japan und Deutschland weiter ausgebaut werden.

Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen tragen mit dieser hochkarätigen Ausstellung in hohem Maße dazu bei, den kulturellen Dialog zwischen Japan und Deutschland zu befördern und zu intensivieren.

Weltweit zum ersten Mal, in noch nie da gewesener Dimension, widmet sich diese Ausstellung der gesamten Frühgeschichte der japanischen Inselwelt, von den frühesten Besiedlungsspuren bis zu den ersten Palästen der japanischen Kaiser. Auf einer Fläche von 2000 qm und mit rund 1600 Objekten bietet die Ausstellung „Zeit der Morgenröte“ spektakuläre Funde und Nationalschätze sowie die Ergebnisse von archäologischen Grabungen der letzten 40 Jahre.

D
iese Ausstellung ist aber auch als eine Zusammenfassung der Ergebnisse, der besonderen Funde und Befunde aus der Nachkriegszeit zu verstehen, die über die eigenen Landesgrenzen hinaus bisher wenig beachtet und bekannt geworden sind, jedoch einen bedeutenden Faktor für das historische Selbstverständnis im heutigen Japan darstellen. Dabei sollen die Umbrüche und Kontinuitäten bei den Übergängen zwischen den einzelnen Zeit- und Kulturphasen deutlich werden, von denen manche ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein zeigen. Hierzu werden drei Themenkreise aus vier Hauptepochen dargestellt. Wir dürfen uns sehr geehrt fühlen, dass Japan erstmals in diesem Rahmen sein wertvollstes nationales Kulturgut in Deutschland und Mannheim präsentiert.

Ich wünsche Ihnen, meine Damen und Herren, viel Neugier, zahlreiche neue Eindrücke und Erkenntnisse sowie den Genuss einer uns doch weithin unbekannten Kultur, welche sich auf Grund ihrer Weltoffenheit heute hier präsentiert.

Herrn Prof. Dr. Wieczorek und seinem Team gebührt höchste Anerkennung und ein ganz besonderer Dank. Hoffen wir, dass die kommunalen und regionalen, die nationalen und die internationalen Medien diese besondere Kraftanstrengung der Reiß-Engelhorn-Musseen, Japans und der Stadt Mannheim entsprechend würdigen.

Vielen Dank.


____________________________


* Japanisches Generalkonsulat München
** Amt für Kulturelle Angelegenheiten Japan
*** Vizepräsident der Japan-Foundation
**** Direktor des Forschungsinstituts für Kulturgüter Japans
***** Leiter des Martin-Gropius-Baus, Berlin


 


 


 


 



 

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