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Reden und Aufsätze
04.10.2008
Rede von Lothar Mark bei der Regionalkonferenz Südamerika des Weltverbands der Auslandsschulen in Buenos Aires: Die Bedeutung der deutschen Auslandsschulen in der AKBP
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Sehr verehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass ich heute anlässlich der zweiten Regionalkonferenz Südamerika des WDA in Buenos Aires zu Ihnen sprechen darf, zumal ich mich hier nicht nur als Berichterstatter für den Haushalt des Auswärtigen Amtes, sondern auch als Lateinamerika-Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion und zuständiger Berichterstatter im Auswärtigen Ausschuss  für Lateinamerika und Karibik ganz zuhause fühle. Auch als ehemaliger Studiendirektor und Bürgermeister für Kultur, Schulen, Sport- und Bäderwesen in Mannheim liegt mir die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik - kurz AKBP genannt - besonders am Herzen. Die Auslandsschulen nehmen dabei eine zunehmend wichtigere Rolle ein.

Lassen Sie mich zunächst einige allgemeine Worte zur AKBP sagen:

Die deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist neben der klassischen Diplomatie und der Außenwirtschaftspolitik integraler Bestandteil und dritte Säule der deutschen Außenpolitik. Sie kennzeichnet Deutschland als Kulturstaat im Dialog mit der internationalen Gemeinschaft der Staaten. Die AKBP entfaltet sich auf der Basis der staatlichen Kultur- und Bildungspolitik, wie sie von Bund, Ländern und Gemeinden sowie den privaten Trägerorganisationen gestaltet wird. 

Grundsätzliche Aufgabe der Kulturarbeit im Ausland ist es, Verbindungen zu anderen Kulturen und Ländern herzustellen und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Wahrung und Förderung der deutschen Interessen im Ausland zu leisten. Wesentliche Bereiche der AKBP sind neben der Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft die gesellschaftspolitische Komponente, die insbesondere von den politischen Stiftungen wahrgenommen wird, die Förderung der deutschen Sprache sowie der Austausch von Kunst, Musik und Literatur im Ausland, die Förderung des Jugendaustauschs und des deutschen Auslandsschulwesens. Die AKBP wird aber spätestens seit dem 11. September 2001 auch als Instrument der Krisenprävention und -bewältigung durch den zwischengesellschaftlichen Austausch gesehen, wobei man diese Rolle sicher nicht überschätzen darf.

Der Kulturhaushalt beträgt im Jahr 2009 707,4 gegenüber 658,1 Mio.  € im Jahr 2008. Das ist immerhin ein Zuwachs von 49,3 Mio. €. Damit setzt sich die 2007 eingeläutete Trendwende fort. Dabei profitiert die AKBP von knapp 50 Mio. € der im Einzelplan 05 veranschlagten zusätzlichen ODA-Mittel sowie von 10 Mio. € aus dem Finanzpaket Forschung und Entwicklung, womit sich deutlich besser arbeiten lässt.


Zur Bedeutung und zum Stellenwert der Auslandsschulen


Das Auslandsschulwesen  ist ein zentrales Element der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). Leitlinien des Auslandsschulwesens sind: Begegnung mit Gesellschaft und Kultur des Gastlandes, Sicherung und Ausbau der Schulversorgung deutscher Kinder im Ausland, Förderung des Deutschunterrichts im ausländischen Schulwesen. Auch der Koalitionsvertrag vom November 2005 hebt die Bedeutung der  Auslandsschulen besonders hervor und fordert ihre Stärkung.


Ende Mai 2008 standen die Auslandsschulen mit der Einbringung des Antrags „Deutsches Auslandswesen stärken und weiterentwickeln“ erneut im Zentrum der politischen Debatte, womit auch eine zentrale Forderung des Koalitionsvertrages umgesetzt wird.  Wir fordern darin eine Stärkung und Erweiterung des Schulnetzes, durch das wir unsere Sprache und Kultur vermitteln und wichtige Orte der Begegnung und des Dialogs schaffen.


Mit den 117 Deutschen Auslandsschulen und den 461 Schulen anderer Länder, an denen durch unsere Lehrerentsendeprogramme verstärkt Deutschunterricht angeboten wird, erreichen wir weltweit bereits knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler. Dafür vermittelt Deutschland rund 1.900 deutsche Lehrkräfte ins Ausland.


Mit dem Antrag wollen wir nicht nur die Auslandsschulen insgesamt stärken, sondern auch das Programm „Schulen – Partner der Zukunft“, das von Außenminister Steinmeier auf den Weg gebracht wurde.  Mit der Initiative wird das Schulnetz innerhalb von drei Jahren auf 1.000 Schulen steigen. Dabei wird das Goethe-Institut auch bei der Lehrerausbildung verstärkt in die Erweiterungsinitiative mit einbezogen. Dieser Aufwand lohnt sich. Deswegen soll er weiter verstärkt werden.


Im Zentrum der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ steht der Ausbau eines Netzes von Partnerschulen mit verstärkter Deutschlandbindung in Wachstums- und Schwerpunktregionen Asien, Nah- und Mittelost, GUS, MOE.


Die Initiative beruht auf zwei starken, sich ergänzenden Säulen. Beide Ansätze zielen ab auf eine verstärkte Deutschlandbindung künftiger Eliten im wirtschaftlichen, kulturellen und politisch-administrativen Bereich.


1. Säule: Ausbau der Schulzusammenarbeit in der Breite durch Experten für Unterricht des Goethe-Instituts, d.h. Stärkung und - wo immer möglich - nachhaltiger Ausbau von Deutsch als Fremdsprache in den nationalen Schulsystemen.


2. Säule: Ausbau der Schulzusammenarbeit in der Spitze, d.h. Stärkung und - wo immer möglich - nachhaltiger Ausbau des deutschen Auslandsschulwesens mit a) seinen heute 117 Deutschen Auslandsschulen (in 62 Ländern) und b) 440 Schulen in nationalen Bildungssystemen (in bisher 52 Ländern), wo qualifizierter Deutschunterricht den unmittelbaren Hochschulzugang in D ermöglicht (durch Erwerb des Sprachdiploms der KMK in Kombination mit nationalem Abitur).
Ergänzend kommen hinzu:  


- der beträchtliche Ausbau des aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanzierten Stipendienprogramms des DAAD für exzellente Absolventen Deutscher Auslandsschulen. Mit Hilfe der zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel kann die Zahl der jährlich an die besten Absolventen Deutscher Auslandsschulen vergebenen Vollstipendien auf 120 verdoppelt werden.  


- Erhöhte Angebote im Rahmen des Prämienprogramms des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) und des über den PAD geförderten Schüleraustausches und  


- Baumaßnahmen an Deutschen Auslandsschulen.  


Die Arbeit an Deutschen Auslandsschulen gehört nach Meinung von Auswärtigem Amt und Parlament zu den wirksamsten und nachhaltigsten Möglichkeiten der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Mit den Begegnungsschulen, deutschsprachigen Schulen, landessprachlichen Schulen mit verstärktem Deutschunterricht und selbständige Berufsschulen sind wir mit diesen Multiplikatoren und Anlaufstellen für Deutsche Sprache und Kultur in über 60 Ländern auf der Welt vertreten. Durch diese wertvolle Arbeit unterstützt Deutschland hochqualitative Ausbildung von Menschen überall auf der Welt, motiviert sie, nach dem Schulabschluss zum Studium nach Deutschland zu kommen und profitiert von der lebenslangen Verbundenheit der Schülerinnen und Schüler mit unserem Land.


Im Jahr 2008 haben wir es geschafft, im Rahmen unseres Engagements für die AKBP das Goethe-Institut besser aufzustellen, 2009 wollen wir mehr Geld in die deutschen Schulen stecken, eine Forderung, die ich in meinen Haushaltsreden bereits mehrfach erhoben hatte. Für die Initiative „Schulen – Partner für die Zukunft“ wurden 2008 45 Mio. € aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt. Im Jahr 2009 werden es 54,8 Mio. € sein. Für die Lehrerentsendung hat das AA der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen 2008 119,7 Mio € zugewiesen, 2009 sind dafür 124,7 Mio. € veranschlagt.


Nächstes Jahr wird das Jahr der Außenwissenschaftspolitik sein. Diese Initiative wird sich insbesondere an Absolventen von Deutschen Schulen richten.


Im Einklang mit der Politik der Bundesregierung zum Ausbau der Freiwilligendienste wird erstmals auch ein Angebot für zivilgesellschaftliches Engagement im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik geschaffen. Zugleich soll dadurch das AKBP-Netz gezielt gestärkt und verdichtet werden. Das Programm sieht vor, 400  bis 500 junge Erwachsene auf der Grundlage des Gesetzes über das Freiwillige Soziale Jahr vor allem an Goethe-Instituten und Auslandsschulen einzusetzen. Für die Initiative sind Mittel in Höhe von 4 Mio. € veranschlagt.


3,5 Mio sollen 2009 für Schule, Jugend und Sport zur Verfügung stehen, dabei geht es auch um die Entsendung von vier weiteren Auslandslehrern an deutsche Schulen sowie Langzeitprojekte in Ruanda und Südafrika.


Für die Zukunft der Exportnation Deutschland hat die internationale Dimension des Themas Bildung zentrale Bedeutung. Mit unserer schulischen Arbeit und Präsenz im Ausland steht uns ein – auch im internationalen Vergleich – hochwertiges außenkulturpolitisches Instrument zur Verfügung.


Um den globalen Herausforderungen gerecht zu werden, soll dieses gezielt ausgebaut und gestärkt werden – schwerpunktmäßig in den Wachstumsregionen, in denen wir zukünftig stärker präsent sein wollen wie Asien, die Golfregion sowie Mittel- und Osteuropa. Wir wollen uns dort im außenpolitischen und außenwirtschaftlichen Interesse künftig mit mehr Nachdruck als Partner der zukünftigen Entscheidungsträger anbieten und etablieren, ohne unser starkes Engagement in Lateinamerika zu vernachlässigen.


Gut ausgebildete junge Menschen aus anderen Ländern, die mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut sind, sind insbesondere für die weltweit engagierte deutsche Wirtschaft ideale Ansprechpartner im Ausland oder geniale Mitarbeiter im Inland. Ein möglichst weit verzweigtes Partnerschulnetz ist damit bestens geeignet, den global tätigen deutschen Unternehmen hervorragende und international einsetzbare  Mitarbeiter zu bieten. In den Auslandsschulen werden junge Menschen an deutsche Kultur und Gesellschaft herangeführt, deren Absolventen übernehmen später "Botschafter"funktion übernehmen und interessieren sich häufig für ein Studium in Deutschland. Mittel für die Auslandsschulen sind damit rentierliche Investitionen in Deutschlands Zukunft, denn durch sie entstehen nachhaltige Bindungen an Deutschland, die sich nicht nur strategisch und partnerschaftlich, sondern auch ökonomisch auswirken.


Vor diesem Hintergrund habe ich mich in den vergangenen Jahren immer wieder gemeinsam mit meinen Berichterstatterkollegen der Koalition in Haushaltsausschuss und Parlament für eine gute Ausstattung des sog. Schulfonds im Haushalt des Auswärtigen Amtes ausgesprochen. So konnten wir 2004 beispielsweise erreichen, dass im Zuge des Koch-Steinbrück-Papiers in diesem Bereich keine Kürzungen vorgenommen wurden, was in den meisten Ressorts der Fall war. Darin zeigte sich auch der hohe Stellenwert, der den Auslandsschulen im Rahmen der AKBP eingeräumt wurde.


Die Auslandsschulen als wichtiger Wirtschaftsfaktor


Unternehmen im Ausland brauchen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Absolventen deutscher Schulen sind nicht nur qualifizierte Mitarbeiter, sondern haben zudem eine besondere Beziehung zu Deutschland, ein gutes Verständnis für unsere Kultur und sprechen unsere Sprache. Die Unternehmen sollten deshalb einerseits die Bewerbungen dieser Absolventen stärker berücksichtigen. Andererseits kann aber auch durch Stipendienvergabe wichtige Nachwuchsarbeit geleistet werden, die sich für die Wirtschaft nach ein paar Jahren mehr als auszahlt. Das Goethe-Institut hat dafür einen Wirtschaftsbeirat gegründet, um die Verbindungen zwischen Kultur und Wirtschaft zu verdichten.


Ich glaube, dass die deutschen Schulen im Ausland über den Schul- und Lehrbetrieb hinaus ein wichtiger Spiegel des modernen Deutschlands sind. Das gilt beispielsweise beim Thema Klimaschutz. Im Mai dieses Jahres haben wir im Deutschen Bundestag eine Initiative beschlossen, mit der wir zukünftig stärker erneuerbare Energien für die Energieversorgung der deutschen Vertretungen im Ausland fördern wollen. Damit können wir auch Vorreiter und Vorbild sein beim Einsatz von erneuerbaren Energien, wobei der Eindruck nachhaltiger, die Wertschöpfung für Deutschland größer sein wird, wenn hierfür auch deutsche Firmen den Zuschlag bekommen.    



Generell gilt:

Die vom Auswärtigen Amt geförderte schulische Arbeit und die Fördermaßnahmen zur Stärkung der deutschen Sprache im Ausland   


- verbinden Völker und Kulturen in aller Welt mit Deutschland und schaffen wichtige Partner in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft


- vermitteln ein wahrheitsgetreues und nachhaltiges Bild von Deutschland als einem demokratischen, leistungsstarken und friedliebenden Partner,


- helfen deutschen Unternehmen - über das Bildungsangebot für Kinder ihrer Mitarbeiter hinaus - bei der Erschließung von Märkten im Ausland und tragen so zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei,


- schaffen exzellente Grundlagen für ein erfolgreiches Studium der Schulabsolventen in Deutschland und stärken dadurch unsere Position im Bildungswettbewerb um die „besten Köpfe“, und


- leisten in vielen Ländern durch die Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des dortigen Bildungssystems und zur Entwicklung insgesamt.


Zur Umsetzung ihrer Planungen hat das Auswärtige Amt im Januar in Kooperation mit den Mittlern eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe zur Steuerung der Initiative ins Leben gerufen. Alle Mittler und Durchführungsorganisationen haben die Partnerschulinitiative voll in ihre operative Planung für 2008 übernommen. Die inhaltliche Ausgestaltung und Umsetzung läuft im gegenseitigen Austausch der Informationen zum Stand der Dinge, erste Lehrer und Fachberater der ZfA sind entsandt.


Das AA koordiniert parallel eine gemeinsame Kommunikationsstrategie der beteiligten Akteure: diese reicht von der Entwicklung eines Logos über Informationsbroschüren bis hin zu einem Internetauftritt, der zur Information über die Initiative in den Gastländern und der Vernetzung der „Partnerschulen“ dienen soll.


Die Schularbeit in Lateinamerika und Argentinien:


Da die Regionalkonferenz diesmal in Buenos Aires statt findet, lassen Sie mich auch einige Worte zur Region Lateinamerika und Argentinien im Besonderen sagen und hier auf die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ etwas genauer eingehen.


Seitens der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen ist folgendes geplant:   


1. Koordinierung unserer Auslandsschularbeit in der Region, Förderung von Deutsch als Fremdsprache mit dem Ziel, Sprachdiplom der KMK (Deutsches Sprachdiplom/DSD) zu entwickeln und DSD-Bildungsgänge aufzubauen und Beratung neuer Schulgründungen: In Argentinien gibt es bereits 15 DSD-Schulen. Zu deren Betreuung ist ein Fachberater in Buenos Aires zuständig, der möglicherweise hier unter uns ist.


2. Für die Einführung neuer Abschlüsse des Gemischtspra-chigen Internationalen Baccalaureates (Abitur) / GIB an deutschen Auslandsschulen:


10 Schulen in Lateinamerika werden zu den 8 bestehenden GIB-Schulen hinzustoßen. Darunter auch die Sprachbeihilfeschulen in Santiago (Thomas Morus Schule), in Temperley (ARG) und Cuenca (ECU), die damit in den Kreis der Deutschen Auslandsschulen aufgenommen werden. Ermöglicht wird dies durch die personellen und finanziellen Mittel der Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“ von AM Steinmeier (PASCH-Initiative).

Ganztagsschulbetreuung:


17 Schulen Lateinamerikas erhalten finanzielle Mittel zur Weiterentwicklung des Ganztagschulbetriebs


Ressourcenzentren 


An der DS Mexiko-Süd, an der DS Quito und an der Goethe-Schule (Buenos Aires) werden Ressourcenzentren zur ethodisch-didaktischen Förderung  von Deutsch als Fremdsprache in der jeweiligen Region eingerichtet.


3. Zur Standardsicherung und Qualitätsentwicklung an den Deutschen Schulen im Ausland wurden weltweit 10 regionale Prozesskoordinatoren entsandt, davon  


           1 nach Costa Rica, an die Deutsche Schule San José,


           1 nach Lima an die Deutsche Schule Alexander von Humboldt,


           1 nach Buenos Aires  an die Goethe-Schule in Buenos Aires. 


In der Region Lateinamerika/Argentinien plant das Goethe Institut im Rahmen der PASCH-Initiative folgende Maßnahmen:


Bis 2010 soll ein Netz an qualifizierten Schulen der nationalen Bildungssysteme geschaffen werden, an denen bereits Unterricht für Deutsch als Fremdsprache existiert oder nachhaltiger Deutsch-Unterricht eingeführt werden soll. Das GI plant in diesem Zusammenhang in Argentinien bis zu sechs geeignete Schulen in das Netz der Partnerschulen aufzunehmen. Diese Schulen werden vom GI durch Bereitstellung eines umfangreichen Förderangebots (u.a. sprachliche u. methodisch-didaktische Fortbildungen für Lehrer, Fernlernangebote, Ausstattungshilfen für den DaF-Unterricht, webgestützte Lern- u. Lehrmaterialien) fachlich besonders unterstützt. 


Zur Konzeption, Planung und Durchführung von Fördermaßnahmen ist die Entsendung eines zusätzlichen Experten für den Unterricht nach Argentinien geplant.


Mit ihrem weltweiten schulischen Angebot wenden sich die Deutschen Auslandsschulen an Deutsche, die für ihre Kinder auch im Ausland eine deutsche schulische Erziehung wünschen. Darüber hinaus bieten die heute überwiegend als Begegnungsschulen konzipierten Schulen nicht-deutschen Kindern die Möglichkeit, sich mit Deutschland, seiner Kultur und Sprache vertraut zu machen. Deutsche Auslandsschulen sind daher vor allem und zunehmend auch Orte der Begegnung und des konkreten interkulturellen Dialogs und als solche in besonderer Weise geeignet, Schülerinnen und Schüler verschiedener Nationen und Kulturkreise auf eine gemeinsame Zukunft in einer globalisierten Welt vorzubereiten.


Die Mehrzahl der Schüler Deutscher Auslandsschulen kommt aus den Sitzländern der Schulen. Viele besuchen deutsche Universitäten und bleiben unserem Land auch beruflich verbunden. So entstehen Netzwerke, auf die sich Außenpolitik, Exportwirtschaft und Kultur stützen können, dies gilt es hier nochmal zu betonen. Um dieses Potential noch besser ausschöpfen zu können, werden den leistungsstärksten ausländischen Absolventen über den DAAD seit 2001 Vollstipendien für ein Hochschulstudium angeboten. Erste Erfahrungen zeigen, dass diese jungen Studierenden zu den Besten ihrer Fächer zählen. Dies ist auch eine Auszeichnung für die Auslandsschulen.


Das Auslandsschulwesen ist das älteste Beispiel einer zukunftsweisenden öffentlich-privaten Partnerschaft. Private Trägervereine führen die Auslandsschulen eigenverantwortlich. Über Schulgelder und Spenden erbringen sie erhebliche Eigenleistungen (im Durchschnitt 70 % der Schulhaushalte). In Einzelfällen werden sie auch von den Sitzländern unterstützt.


Ich habe mich deshalb auch Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit meinem Kollegen Frankenhauser erfolgreich dafür eingesetzt, dass das sog. Iberien-Konzept mit weiteren Kürzungen der Schulbeihilfen für notleidende Schulen auf der iberischen Halbinsel zurück genommen wird. Dies ist nur ein Beispiel für unsere Unterstützung im Bereich der Auslandsschulen.     


Lassen Sie mich zum Schluss noch auf eine Problematik eingehen, die erneut unsere Intervention nötig machte: Es geht um die allen Grund zur Sorge gebende Ankündigung der Länder Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, bereits ab diesem Monat von Lehrkräften in Fällen einer Beurlaubung zur Wahrnehmung einer Lehrtätigkeit im Auslandsschuldienst einen Versorgungszuschlag (VZ) zu erheben. Begründet wird dies mit dem Hinweis auf die Föderalismusreform und die sich daraus ergebenden eigenen Länderkompetenzen auf dem Gebiet des Beamtenversorgungsrechts. Die schon jetzt absehbaren Folgen konterkarieren völlig die zunehmend wichtigere Rolle, die den Auslandsschulen von der Politik zugeordnet wird. Ich habe deshalb noch vor meiner Abreise zusammen mit Herbert Frankenhauser einen Brandbrief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger geschrieben, diese Entscheidung für das Land Baden-Württemberg dringend zu revidieren. Sie haben mich und meinen Berichterstatterkollegen hier erneut ganz auf Ihrer Seite!


Und so bin ich der festen Überzeugung: Gemeinsam werden wir es schaffen, im Verbund zwischen Politik, Kulturmittlern  und Wirtschaft die Auslandsschulen auch für die Zukunft gut aufzustellen. Dabei wünsche ich uns allen viel Erfolg.


Mein Dank geht dabei an Jorge Pulido und Dr. Anja Nussbaum, allen Schulleitern und Schulleiterinnen sowie den Schulträgervereinen der Deutschen Auslandsschulen.


Vielen Dank. 



 

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